Hypnose und BDSM

Geschrieben von Tristan am 02. Juli 2012.

Vollkommen gefangen bin ich noch, in den Nachwirkungen dieses wundervollen Wochenendes, die mich einfach nicht loslassen, mich tiefer ziehen und meine Neugier schüren. Ich habe mir nicht träumen lassen, dass der Weg, den ich am Samstag nach so viel Vorfreude nun endlich einschlug, in mir so viel Begeisterung und Gier nach mehr wecken würde. Doch der Reihe nach:

Vor einigen Monaten – eigentlich über einem Jahr schon – erzählte mir ein Freund, der sich schon länger mit Hypnose im Kontext von BDSM beschäftigte, detaillierter und begeisterter von seinen Erfahrungen, und seine Worte begannen, auch in mir eine Neugier zu entfachen. Aber die Welt des BDSM ist groß, und es gibt so viele Dinge, die meine Gespielin und ich gern einmal ausprobieren möchten – so reihte ich es einfach in die Reihe ein, und beließ es dabei. Doch es fühlte sich nicht so an, als wäre ein Ort in der Liste der „das wäre doch einmal interessant“ – Dinge sei der geeignete Ort. Warum?

  • Das Thema Hypnose ist vollkommen anders als alles, was ich kenne. Ich habe rein gar keine Erfahrungen damit, ich habe nicht einmal eine vage Vorstellung davon, wie es sein oder sich anfühlen könnte.
  • Die Erlebnisse, die dieser Freund mir berichtete, klangen beeindruckend – fast schon fantastisch. Sie erzeugten Unglauben, ja – aber auch Neugier, weil ich diesem Menschen vertraue und dieses Gefühl das Unglauben bröckeln ließ

Deshalb begann ich, ab und an einmal das Gespräch im Beisein meiner Gespielin auf dieses Thema zu lenken. Sie teilte den Reiz, den die Vorstellung hat – aber sie meinte auch, dass sie sich sehr unsicher sei, ob sie es zulassen könnte, jemanden – vielleicht gar jemanden, dem sie nicht zu sehr vertraut und der ihn nicht gut kennt, so nah an sich selbst, ihren Kopf und ihr Unterbewusstsein zu lassen. So versiegte das Thema erst einmal – und blieb eine nette Idee.

Aber etwas so Reizvolles lässt sich nicht einfach lange ignorieren – nicht von mir, und von meiner Gespielin erst recht nicht. Irgendwann aus heiterem Himmel kam sie auf mich zu und meinte, sie hätte darüber nachgedacht: Dass sie mir vertraut, dass die Neugier siegte und dass sie sehr gern dieses Thema mit mir gemeinsam verfolgen mag. Ich war hellauf begeistert :) Das ganze geschah, als sich in unserem Umfeld die Möglichkeit, an einem Seminar teilzunehmen, auftat. Hypnose im Kontext von BDSM – und wir beide wussten, dass es uns fast magisch dorthin zog. Zusätzlich haben wir noch ein längeres Gespräch mit einem der Kurs-Dozenten geführt, ganz zwanglos und offen, und es hat viele Vorurteile zerstreut, die Ängste hätten auslösen können. Weiterlesen »

Gebunden

Geschrieben von Tristan am 19. August 2011.

All diese Erlebnisse beginnen mit einem traurigen und einem wundervollen Umstand – doch beide waren nötig, um sie so unglaublich besonders zu machen. Der wundervolle ist, dass ich es endlich schaffte, einmal wirklich wohlverdienten Urlaub zu genießen. Weg von Allem – weg von Aufgaben die mir sonst permanent im Nacken sitzen, abgekapselt von allen Pflichten die mir fremde Menschen aufbürden – das erste Mal seit Jahren.

Der Urlaub sollte ganz nach meinem Geschmack werden – turbulent, gebunden an meine Leidenschaften, an wundervolle Festivalatmosphäre, an unglaublich tolle Menschen, an besondere Erlebnisse, Ausgelassenheit und Freiheit. Wacken und das M’era Luna waren nur zwei Aspekte darin und alles hätte sich so fein, so harmonisch fügen können und wäre gänzlich perfekt gewesen wenn…

…ja – wenn der traurige Umstand nicht wäre. Höhere Mächte versagten meiner Spielgefährtin, an dem ersten Festival teilzunehmen. Wir hatten so feine Pläne dafür, und wir genießen diese Zeit immer ganz besonders – dieses Mal sollte sie uns verwehrt bleiben.

Nun – natürlich würden wir alles beim zweiten Festival – nur ein paar Tage nachdem das erste geendet hätte, nachholen, doch wir bedauerten es beide. Sie jedoch hat einen wunderbar produktiven Umgang – selbst mit so traurigen Botschaften – und ersann einen Plan für uns.

Wenn ich leiden muss, wenn mich böse Umstände hier halten und ich nicht bei Euch sein kann, dann ist es doch nur fair, wenn du auch leidest, nicht wahr? Wenigstens ein bisschen, nach meinen Wünschen. Für mich!

Wer könnte denn diesen Worten nicht zustimmen, mh? Niemand – genau :) Deshalb ließ ich mich nur zu gern darauf ein.

Die Leiden, die sie mir offenbarte, sollten sich in einer Sammlung aus Aufgaben manifestieren. Ganz kurz vor der Abreise würde sie sie mir mitteilen (mit einer Ausnahme – eine, die ich schon vorher erfuhr, um mich noch neugieriger auf die Anderen zu machen).

Als der Tag gekommen war, erhielt ich eine hübsche kleine Schachtel mit allerlei Dingen darin – verschlossen mit einem grünen Band. Ich öffnete sie und fand einen Brief, auf Pergament geschrieben, der mir meine Situation erläuterte.

Meine Aufgaben waren wundervoll an das erste Festival (auf dem ich mit einer Gruppe nicht als Gast, sondern als Schausteller war – was also bedeutet, dass wir durchaus tägliche Verpflichtungen hatten und nicht einfach so in die Tage hineinleben können) angepasst – das Wacken Open Air 2011. Es ging um Sonne (davon hatten wir genug!), Bier (Bier und Tee, um genau zu sein), Schlamm und passende Outfits – und all das in einer wundervollen Kombination.  Im Einzelnen lauteten Sie: Weiterlesen »

Zittern

Geschrieben von Tristan am 30. Dezember 2010.

Ganz lange schon träumte ich von einem Spiel mit Kälte. Damit meine ich keine Eiswürfelchen oder Ähnliches – sondern wirkliche klirrende, unbarmherzige Kälte. Irgendeine höhere Macht, die für das Wetter verantwortlich ist, hat wohl von meinem Traum gehört und selbst dem oft viel zu warmen Ruhrgebiet in diesem Jahr einen richtigen Winter beschert. Meine Gespielin fand die Idee ebenso fein und so stand einem Versuch wohl nichts mehr im Wege…

Am gestrigen Abend gingen wir Hand in Hand im Restlicht der gerade untergegangenen Sonne an einen unserer liebsten Orte, eine auf einem Hügel gelegene Waldlichtung mit Blick über die ganze Stadt. Ihre Hand war so warm und Ihre Worte so lieb doch ich wusste, dass sie mich so, wie ich sie kenne, nur bis zu diesem Ort geleiten würde. Die Person, in deren Hände ich dort sein würde, sollte eine Andere sein.

Als wir zwischen den Bäumen im knirschenden Schnee ankamen erzählte mir meine Gespielin von der Schneekönigin, Ihrer Schönheit und Grausamkeit und versicherte sich noch einmal, ob ich ihr denn wirklich begegnen mag. Grausam und unnachgiebig – eiskalt würde sie sein, und um mich ihr würdig zu erweisen, muss ich die Prüfungen derer bestehen, die sie schicken würde. Ich muss den Weg schutzlos antreten – nackt und ohne den Stern um meinen Hals, der mich sonst stets beschützt. ich darf keiner ihrere Forderungen entsagen und ich muss in allem, was ich sage, die Wahrheit sprechen.

Ich erklärte mich bereit, und sie nahm meine Kleidung entgegen und band lächelnd zwei Seile an meine Handgelenke und verband mir die Augen, führte mich ein paar Schritte durch den Wald und bedeutete mir, mich in den Schnee zu knien. Meine Hände wurden links und Rechts an frierende Winterbäume gefesselt und sie strich mir übers Haar und ließ mich allein. Für eine gefühlte kleine Ewigkeit. Weiterlesen »

Lob und Tadel

Geschrieben von Tristan am 03. September 2010.

Ich habe ein neues Spielzeug! Nun – ich habe es schon eine Weile, aber es ist so besonders und ermöglicht so viele lustige Dinge und Situationen, dass ich darüber kurz schreiben mag. Es heißt „Lob und Tadel“ und ich habe es auf Empfehlung der lieblichen Kuro gefangen.

Es ist ein funkgesteuertes Elektroschockgerät und Vibro-Ei. Das Opfer trägt zwei Elektro-Pads und darf sich bei Bedarf das Vibro-Ei einführen und der Dom (oder die – je nach dem :) ) bekommt den Sender. Die Intensität und Frequenz von beidem lässt sich je nach Bedarf direkt an der drahtlosen Fernbedienung einstellen und dann kann der Spaß beginnen.

Wenn man es geschickt anstellt, kann man damit in der Öffentlichkeit spielen – und umstehende Vanillas bekommen gar nichts mit. Also – nicht direkt – höchstens von der Demut des Subs. Wir haben das ausgiebig getestet und waren begeistert :) Bei bravem Verhalten kann man das Opfer mit dem Vibro-Ei belohnen – aber … das Spaßige sind doch die Elektroschocks: Die muss man gar nicht so oft einsetzen wie man denkt, denn schon nach ein paar Anwendungen wird das Opfer ganz brav weiteren Befehlen ohne Widerworte folgen, denn das Gefühl kann wirklich gemein sein :)

Es ist kaum zu glauben, was das Gerät aus so ein paar kleinen Batterien herausholt: Das Gefühl reich von einem kaum merklichen Zucken stufenlos hinaus bis zur Stärke eines Weidezaunes und so weit darüber hinaus, dass selbst meine Lieblingsgespielin zusammenbrach und auf die Knie sank. Und irgendwann nehmen Respekt und Angst davor so weit überhand, dass man einen ganz wohlerzogenen Sub hat :)

Die Situationen, in denen wir das Spielzeug ausprobiert haben, waren bisher halt genau das: Momente, in denen wir von Vanillas umgeben waren und trotzdem spielen wollten – aber schon nächste Woche werde ich schauen, wie es sich auf einer bdsm-Party als Bereicherung verwenden lässt. Als Alternative zu einer Kette am Halsband.

Das wundervolle ist, dass der Sub nicht merkt, wann es ihn trifft – und es auch keine möglichkeit gibt, den Effekt abzumindern, wie es bei Schlägen der Fall wäre. Die einzig wirksame Vermeidungsstrategie ist … brav sein. Das wird lustig werden :)

Fangen könnt ihr das wundervolle Spielzeug bei radiotoy – ein Schnäppchen ist es natürlich nicht doch … nun – ich habe es nicht bereut :)

Die Belohnung

Geschrieben von Tristan am 06. Juli 2010.

Ich liebe Zeichen, das wisst ihr, oder? Damit meine ich Symbole – kleine Dinge die Eingeweihten mehr bedeuten als man auf den ersten Blick erkennt, Handlungen die einen Subkontext haben und Worte, die Freunden unscheinbar erscheinen – mir aber weiche Knie machen.

Tja – und ich liebe Zeichen in einem anderen Sinne. Ich liebe es, gezeichnet zu sein – von Menschen, die mir und denen ich viel bedeute(n). Und ganz besonders unwiderstehlich-aufregend sind solche, die nicht verblassen, nicht verwaschen – mich niemals loslassen und mich auf ewig zieren.

Tätowierungen mögen Euch in den Sinn kommen – doch da gibt es ein Problem: Ich schätze es sehr, solche Symbole aus der Hand des Menschen zu empfangen, dem ich so nahe stehe – mit dem ich verbunden sein mag. Und die wenigsten Menschen können tätowieren – oder haben die Ausrüstung dazu. Aber ich bin ein glückliches Geschöpf – denn meine Gespielin hat es in Ihrem Leben gemeistert, Metall und Feuer zu beherrschen.

Und so fand ich mich schon im vergangenen Jahr von Seilen und einem eisernen Bettgestell bewegungsunfähig festgehalten, als sie geduldig mit zwei Zangen neben mir saß und Kupferdraht zu lieblich gewundenen Formen bog. Sie wurden in einer Flamme knisternd-glühend erhitzt, dann griff sie in mein Haar, hielt mich fest und ließ das Metall auf meine Haut nieder. Bogen um Bogen malte sie so ein wundervoll verwundenes Muster auf meinen Arm – tiefschwarz brannte es sich in die Haut – und sie war überrascht, wie still ich hielt – und ich war stolz.

Nach dem Tag in Ihren Händen, versprach sie mir, das Muster weiter zu malen. Sieben neue Linien durften es werden – sie schlossen sich wundervoll fließend und nahtlos an die Bestehenden an.

Mein Branding - kurz nach der Vollendung des zweiten Teils.In ganz entspannter, trauter Atmosphäre, gehalten von Ledermanschetten und Seilen, lag ich erneut dort und in einem mystisch-rituellen Zauber begann Sie Ihr Gemälde. Ich erschauerte dabei – mehr als sieben Mal, denn für die längeren Stücke musste sie mehrmals ansetzen. Ganz liebevoll bog sie die Drahtstücke, Eins um’s Andere, und verbrannte lächelnd meine Haut.

Auf dem Bild sieht man die neuen Stücke – geschwärzt und tief eingebrannt, neben dem alten, das ausgeheilt und eigentlich erhaben und weiß, jetzt durch die Hitze der neuen Linien aber gerötet ist.

Die letzten Linien, die fast auf der Schulter saßen, ertrug ich tapfer im Schneidersitz – ganz still sitzend, ohne mich in Seile fallen lassen zu können – und ohne mich zu bewegen. Oh, ich liebe diese Art von „Schmerz“ – ich liebe Feuer, ich liebe glühendes Metall – so viel mehr als Wachstropfen – ich genieße es, wie sich die beißende Hitze in meine Haut frisst, wie sie unscharf wird, sich ausbreitet und in ein wohliges Pochen übergeht.

Ich liebe den Aspekt, dass es ewig zu sehen sein wird – doch wenn ich mich nicht bremse, oder meine Gespielin diese Kunstwerke an schwer zu erfüllende Bedingungen knüpft, werde ich irgendwann aus Sucht davon übersät sein.

Romantik

Geschrieben von Tristan am 28. Juni 2010.

Romantik ist mir sehr wichtig. Meine Partnerin würde sagen, mein Sinn für Romantik sei morbide und merkwürdig und fernab der eigentlichen Bedeutung des Wortes – doch ich fühle mich sehr wohl damit. Rosen sind romantisch, solange sie Dornen haben. Und Blut ist es. Ja. Und fast alle Symbole die diesen wundervollen Zustand vereinen, kamen in einem unschuldigen Wunsch zusammen, den mir meine Gespielin nach unserem Stadtspaziergang erfüllte.

Wir saßen gemeinsam am steinernen Tisch im Wohnzimmer und schnitten das Bündel mit den 20 roten Rosen auf. Taufrisch waren sie noch, trotzdem ich sie so lange getragen hatte (Ich glaube, für einen „Wolle Rose kaufen?“ – Typen gehalten zu werden war mir am Ende noch peinlicher als mein Make-Up). Wir sortierten sie nach Schönheit der Blüten – sortierten auf diese Art 4 Stück für meine Gespielin aus. Vier, die hübsch und Ihrer würdig waren… Weiterlesen »

Neue Weiten

Geschrieben von Tristan am 27. Juni 2010.

Auf das vergangene Wochenende haben wir uns schon Monate davor gefreut: Es stand wieder ein Tausch an. Ich durfte zu meiner Spielfreundin, und meine Partnerin bekam Besuch von ihrem Gespielen und wir hatten viel vor :) Inspiriert von einer Buchserie hatte die zauberhafte Frau, die ich besuchen durfte, Ihre dominante Seite lieben gelernt und wollte sie gern einmal als sie selbst ausleben – als Sie selbst. Nicht in einer Rolle, wie ich das schon einmal sehr genossen habe, sondern so wie wir uns kennen. Spielen mit echten Gefühlen, Reaktionen, Wünschen – kein Verstecken hinter Masken. Ich fand die Idee wundervoll und zitterte – ich kenne Ihre Fantasie und Kreativität ja – schon erwartungsvoll.

Am ersten Abend waren wir beide noch geschafft vom Tage – wir haben fein zusammen gegessen und ganz viel erzählt. Mir ist diese Frau so wichtig und teuer – uns verbindet weit mehr als die Spiele mit Macht es tun könnten – wir sind uns seelisch unheimlich nahe, so dass wir aneinandergekuschelt auf dem Sofa lagen und bis spät in die Nacht erzählten – und dann zu Bett gingen.

Am nächsten Tag nach dem Frühstück begann ihr Spiel. Sie hatte sich vorher schon viele Gedanken darüber gemacht, wie sie mich wohl motivieren könnte. Mit Druckmitteln, mit Schmerzen, mit Gewalt? Nun – das hätte sicher funktioniert, aber ihr ist etwas anderes eingefallen. Denn vor einiger Zeit hatte sie mir einen lange gehegten Wunsch erfüllt: Von Ihr gezeichnet zu werden. Das hat sie in Form eines Brandings getan. Eines, das sie Stück für Stück selbst ersonnen, die Elemente aus Kupferdraht geboten und nach und nach auf meinen Oberarm gebrannt hat. Das war ein so überwältigendes Ereignis – und seit dem vergeht kein Tag, an dem ich nicht mindestens einmal selig lächelnd darüberstreiche. Weiterlesen »

Ausweglos

Geschrieben von Tristan am 21. März 2010.

Ich erwache im Schein flackernder Kerzen. Zahllose müssen es sein, die den Raum erhellen und erwärmen, so dass ich nicht friere, obwohl ich nackt und mit ausgestreckten Armen und Beinen unter meinem Betthimmel liege. Wie man mich so fesseln, so bewegungslos machen konnte ohne dass ich davon vorher erwachte, weiß ich nicht – doch es ist mir auch gleich. Meine Fingerspitzen spüre ich kaum noch – bis auf ein leichtes Kribbeln – doch auch dieses Gefühl ist tief unter meiner Aufmerksamkeit vergraben, die einzig und allein dem Geschöpf gilt, das neben mir steht.

Wie eine Statue – ganz bewegungslos steht sie da neben mir. Hochgewachsen, überragend und fast gütig auf mich herabschauend. Sie bewegt sich zwar nicht, doch ihre weiche, fließende Kleidung, aus in langen Wellen fallenden schwarzen und roten Stoffbahnen bestehend, scheint sich zu bewegen. Fast gütig lächelt sie auf mich hinab – die Lippen von stechend roter Farbe. Die Augen sind verborgen hinter einer schneeweißen Maske – ganz schlicht und unverziert. Und ihr Haar – das kann ich nur erahnen. Weiterlesen »

Unter aller Augen

Geschrieben von Tristan am 17. März 2010.

BDSM ist für mich nichts Peinliches. Wenn das Thema unter Freunden in diese Richtung driftet dann mache ich keinen Hehl daraus, wie ich dazu stehe. Also – ihr kennt das: Man lässt Aspekte durchblitzen, die andere auch als Witz auffassen könnten, doch mit engeren Freunden spreche ich ganz offen darüber. Und viele davon sind ja selbst mehr als neugierig ;)

Ja aber – es gibt darüber-sprechen, es gibt auch die kleinen Gesten im Alltag, die ich genieße – nun – und dann gibt es Spielen vor anderen Menschen – auf Partys. Und was das angeht hatte ich vor Kurzem meine Premiere.

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Eine Zeitreise

Geschrieben von Tristan am 23. Dezember 2009.

Ich bin ein leidenschaftlicher Rollenspieler – im ganz normalen nicht-perversen Sinne. Mit Würfeln und Stift und Papier und so :) Und ich liebe den Gedanken, zeitweise eine andere Person zu spielen. Es ist befreiend, auf eine Art. Und so kam es, dass ich diesen Gedanken mit in ein Spiel nehmen wollte. In dem Spiel wollte ich eine Zofe sein. Eine, die sich ihres Status und Ihrer Abhängigkeit bewusst ist – und ihrer Herrin ergeben dient. Ich habe diesen Wunsch geäußert, ihn meinem Baum anvertraut und – nun – eines Tages ging er in Erfüllung.

Schon Tage und Wochen bevor ich mich an jenem Freitag in den Zug zu meiner Spielgefährtin setzte, säumten Träume meine Abendstunden – jene, während denen man wachliegt und die Gedanken schweifen lässt – und mehr und mehr auch solche die in den Zeiten kommen, in denen ich mich eigentlich auf andere Dinge konzentrieren sollte. All zu verlockend war die Vorstellung und so groß meine Erwartungen. Und dazu kam die Gewissheit, dass sie übertroffen werden würden – denn … das war bei geplanten Spielen mit Ihr immer so.

An diesem Tag fuhr ich also mit dem Zug in Ihre Stadt – sie würde mich am Bahnhof treffen. Und mein Herz schlug ganz aufgeregt als ich sie erwartete und sie auf mich zukam. Sie trug Handschuhe, damit sie Brennnesseln, die sie mir – zu einem hübschen Strauß gebunden – überreichte, nicht stachen. Ich hätte sie umarmen können für solch einen schönen Auftackt – und tat es auch. Wir hatten uns wie immer viel zu lange nicht gesehen. Die Fahrt in Ihre Wohnung verging wie im Fluge – und als wir dort waren, standen wir uns im Flur gegenüber. Wir wussten, was geschehen würde: Wir umarmten uns – und verabschiedeten uns. Bevor wir auseinandergingen überreichte ich ihr unser Buch. Ein Buch, dem wir unsere Gefühle und Gedanken über Vergangenes und – vor allem – füreinander anvertrauten. Auf den letzten Seiten hatte ich einige Träume für unser Zofenspiel niedergeschrieben – in dem Wissen, dass solch Zeilen nach diesem Erlebnis ganz anders aussehen würden.

Dann schickte sie mich ins Badezimmer – in dem Wissen dass, wenn ich es verlassen würde, sie nicht mehr sie und ich nicht mehr ich sein würde.

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Im Badezimmer lag ein fein zusammengelegtes Kleidungsstück, darauf  ein Staubwedel und zwei Haarspangen. Dazu ein Brief, den ich mit zitternden Händen auseinanderfaltete. Hübsch verziert war er, und führte mich in die Situation ein, in der ich mich befinden würde, wenn ich aus dem Zimmer trat. In einer Sprache, die wundervoll in ein spätes 19. Jahrhundert passte, in dem unser Spiel in etwa angesiedelt war, erfuhr ich, dass ich von einem abgelegenen Hof außerhalb der Stadt stammte, und sich die Bedienstete der Herrin des Hauses verletzt hätte. Ich sollte für sie einspringen. In diesen Text waren auf wundervolle Weise auch meine Kleidungsvorschriften eingewoben – die Herrin mochte es nämlich nicht, wenn man sich anmaßte, eigene Kleidung – neben der gestellten – zu tragen. Diese bestand aus einer Schürze – die meine Spielpartnerin eigenes für mich genäht hatte – und den Haarspangen. Sonst nichts.

Außerdem standen dort einige Ausblicke auf den Tag. Wenn ich das Bad verließ, würde das Spiel beginnen. Ich hatte mich zu kleiden, den Abwasch zu erledigen und Frühstück für die Herrin zu bereiten – und es Ihr ans Bett zu bringen. Ich legte all meine Kleidung ab – auch zwei Sterne an einer Kette, die mich immer beschützt hatten, und kleidete mich in die Schürze, steckte mir die beiden Haarspangen an und … ja – und zitterte. Ich hatte wahrlich Angst, diesen Raum zu verlassen – vor Unsicherheit und… ja – ich musste mich wirklich zwingen! Und das tat ich auch. Lange genug hatte ich es hinausgezögert. Ich wusste, meine Herrin würde schlafen, ich muss mich beeilen und doch leise sein um sie nicht zu wecken und verließ das Zimmer. Weiterlesen »