Archiv für die Kategorie ‘Erfahrungen’

Violet Wand

Sonntag, 06. Januar 2013

Ich bin immer neugierig, wenn es darum geht, beim Spielen neue Erfahrungen zu machen. Das Element „Strom“ begann deshalb schon früh, meine Neugier anzusprechen, und ich beschäftigte mich ein wenig damit. Ich lernte schnell, dass es generell zwei Arten gibt, mit Strom zu spielen. Am weitesten verbreitet sind wohl TENS-Geräte – das sind die, die auch gern medizinisch genutzt werden, und beispielsweise diese Elektro-Pads besitzen, die man auf die Haut auflegt – das „Lob und Tadel“ gehört in diese Kategorie. Sie benutzen Gleichstrom und die Stromstärke ist variabel – diese wird meist in Intervallen abgegeben deren Länge man einstellen kann. Sie sind dazu geeignet, die Muskeln zu kontrahieren.

Heute aber möchte ich von der anderen Art erzählen: Von Geräten, die mit Hochspannung und Hochfrequenz (allerdings einer sehr geringen Stromstärke) arbeiten. Bekannt sind sie unter dem Begriff „Violet Wand“.

Violet Wand 19 - Arbeitskopie 2

Den Namen haben diese Spielzeuge wohl daher, dass sie den Strom über eine edelgasgefüllte Glaselektrode abgeben, die dabei wundervoll violett leuchtet, und die Blitze, die davon ausgehen, auch von violetter Farbe sind. (mehr …)

Seilspiele

Montag, 16. Juli 2012

Ich kann mir Seile aus dem BDSM-Kontext nicht wegdenken. Natürlich bedürfen sie etwas mehr Übung als Handschellen und Manschetten, aber sie sind so wundervoll flexibel. Sie können irrsinnig bequem oder unglaublich qualvoll sein, das Opfer in jeder beliebigen Position festhalten und – sind wir mal ehrlich – auch wenn sie beim Anlegen und in der Handhabung ein wenig mehr Geschick verlangen sind sie doch fast immer viel hübscher anzusehen :) Ich möchte in diesem Artikel nicht so sehr darauf eingehen, was an Sicherheit zu bedenken ist – ich glaube, davon habt ihr alle schon genug gelesen, zumal die meisten dieser Regeln ja auch für alle anderen Fesselungsmethoden gelten. Dafür schreibe ich ein wenig über die verschiedenen Arten und Materialien von Seilen, und worin sie sich unterscheiden.

Seile und Flechtschnüre

Umgangssprachlich werdet ihr als „Seil“ jedes flexible, längliche Stück Irgendwas bezeichnet sehen, das Euch in die Finger kommt – doch eigentlich gibt es eine ziemlich einfache Unterscheidung: Seile sind gedreht, Flechtschnüre sind geflochten. Ein kurzer Blick – oder einmal die Finger darüber gleiten zu lassen – genügt, um den Unterschied festzustellen:

 

Vergleich zwischen Schnur und Seil

 

Oben sieht man ein Seil. Um es herzustellen, nimmt man Garn, welches in mehreren Strängen (in diesem Fall drei) nebeneinander aufgespannt wird. Diese Garnstränge (Kadelen) werden ineinander verdreht. Das Seil im Bild besteht aus dreien davon, und durch die Drehung haben sie eine eigene Spannung. Nun erlaubt man dem Seil, dieser Spannung nachzugeben, und lässt die Kadelen sich ineinander verdrehen – somit hält das Seil sich selbst stabil. Ein ganz einfacher Prozess eigentlich :)

Die Flechtschnur darunter ist, wie der Name schon sagt, geflochten. Dazu ist eine etwas kompliziertere feinmechanische Apparatur erforderlich. Genügt theoretisch für einfache gedrehte Seile eine stabile Türklinke und ein Küchenmixer braucht es für Flechtschnüre schon eine Flechtmaschine.

Die Unterschiede (mehr …)

Gebunden

Freitag, 19. August 2011

All diese Erlebnisse beginnen mit einem traurigen und einem wundervollen Umstand – doch beide waren nötig, um sie so unglaublich besonders zu machen. Der wundervolle ist, dass ich es endlich schaffte, einmal wirklich wohlverdienten Urlaub zu genießen. Weg von Allem – weg von Aufgaben die mir sonst permanent im Nacken sitzen, abgekapselt von allen Pflichten die mir fremde Menschen aufbürden – das erste Mal seit Jahren.

Der Urlaub sollte ganz nach meinem Geschmack werden – turbulent, gebunden an meine Leidenschaften, an wundervolle Festivalatmosphäre, an unglaublich tolle Menschen, an besondere Erlebnisse, Ausgelassenheit und Freiheit. Wacken und das M’era Luna waren nur zwei Aspekte darin und alles hätte sich so fein, so harmonisch fügen können und wäre gänzlich perfekt gewesen wenn…

…ja – wenn der traurige Umstand nicht wäre. Höhere Mächte versagten meiner Spielgefährtin, an dem ersten Festival teilzunehmen. Wir hatten so feine Pläne dafür, und wir genießen diese Zeit immer ganz besonders – dieses Mal sollte sie uns verwehrt bleiben.

Nun – natürlich würden wir alles beim zweiten Festival – nur ein paar Tage nachdem das erste geendet hätte, nachholen, doch wir bedauerten es beide. Sie jedoch hat einen wunderbar produktiven Umgang – selbst mit so traurigen Botschaften – und ersann einen Plan für uns.

Wenn ich leiden muss, wenn mich böse Umstände hier halten und ich nicht bei Euch sein kann, dann ist es doch nur fair, wenn du auch leidest, nicht wahr? Wenigstens ein bisschen, nach meinen Wünschen. Für mich!

Wer könnte denn diesen Worten nicht zustimmen, mh? Niemand – genau :) Deshalb ließ ich mich nur zu gern darauf ein.

Die Leiden, die sie mir offenbarte, sollten sich in einer Sammlung aus Aufgaben manifestieren. Ganz kurz vor der Abreise würde sie sie mir mitteilen (mit einer Ausnahme – eine, die ich schon vorher erfuhr, um mich noch neugieriger auf die Anderen zu machen).

Als der Tag gekommen war, erhielt ich eine hübsche kleine Schachtel mit allerlei Dingen darin – verschlossen mit einem grünen Band. Ich öffnete sie und fand einen Brief, auf Pergament geschrieben, der mir meine Situation erläuterte.

Meine Aufgaben waren wundervoll an das erste Festival (auf dem ich mit einer Gruppe nicht als Gast, sondern als Schausteller war – was also bedeutet, dass wir durchaus tägliche Verpflichtungen hatten und nicht einfach so in die Tage hineinleben können) angepasst – das Wacken Open Air 2011. Es ging um Sonne (davon hatten wir genug!), Bier (Bier und Tee, um genau zu sein), Schlamm und passende Outfits – und all das in einer wundervollen Kombination.  Im Einzelnen lauteten Sie: (mehr …)

Romantik

Montag, 28. Juni 2010

Romantik ist mir sehr wichtig. Meine Partnerin würde sagen, mein Sinn für Romantik sei morbide und merkwürdig und fernab der eigentlichen Bedeutung des Wortes – doch ich fühle mich sehr wohl damit. Rosen sind romantisch, solange sie Dornen haben. Und Blut ist es. Ja. Und fast alle Symbole die diesen wundervollen Zustand vereinen, kamen in einem unschuldigen Wunsch zusammen, den mir meine Gespielin nach unserem Stadtspaziergang erfüllte.

Wir saßen gemeinsam am steinernen Tisch im Wohnzimmer und schnitten das Bündel mit den 20 roten Rosen auf. Taufrisch waren sie noch, trotzdem ich sie so lange getragen hatte (Ich glaube, für einen „Wolle Rose kaufen?“ – Typen gehalten zu werden war mir am Ende noch peinlicher als mein Make-Up). Wir sortierten sie nach Schönheit der Blüten – sortierten auf diese Art 4 Stück für meine Gespielin aus. Vier, die hübsch und Ihrer würdig waren… (mehr …)

Neue Weiten

Sonntag, 27. Juni 2010

Auf das vergangene Wochenende haben wir uns schon Monate davor gefreut: Es stand wieder ein Tausch an. Ich durfte zu meiner Spielfreundin, und meine Partnerin bekam Besuch von ihrem Gespielen und wir hatten viel vor :) Inspiriert von einer Buchserie hatte die zauberhafte Frau, die ich besuchen durfte, Ihre dominante Seite lieben gelernt und wollte sie gern einmal als sie selbst ausleben – als Sie selbst. Nicht in einer Rolle, wie ich das schon einmal sehr genossen habe, sondern so wie wir uns kennen. Spielen mit echten Gefühlen, Reaktionen, Wünschen – kein Verstecken hinter Masken. Ich fand die Idee wundervoll und zitterte – ich kenne Ihre Fantasie und Kreativität ja – schon erwartungsvoll.

Am ersten Abend waren wir beide noch geschafft vom Tage – wir haben fein zusammen gegessen und ganz viel erzählt. Mir ist diese Frau so wichtig und teuer – uns verbindet weit mehr als die Spiele mit Macht es tun könnten – wir sind uns seelisch unheimlich nahe, so dass wir aneinandergekuschelt auf dem Sofa lagen und bis spät in die Nacht erzählten – und dann zu Bett gingen.

Am nächsten Tag nach dem Frühstück begann ihr Spiel. Sie hatte sich vorher schon viele Gedanken darüber gemacht, wie sie mich wohl motivieren könnte. Mit Druckmitteln, mit Schmerzen, mit Gewalt? Nun – das hätte sicher funktioniert, aber ihr ist etwas anderes eingefallen. Denn vor einiger Zeit hatte sie mir einen lange gehegten Wunsch erfüllt: Von Ihr gezeichnet zu werden. Das hat sie in Form eines Brandings getan. Eines, das sie Stück für Stück selbst ersonnen, die Elemente aus Kupferdraht geboten und nach und nach auf meinen Oberarm gebrannt hat. Das war ein so überwältigendes Ereignis – und seit dem vergeht kein Tag, an dem ich nicht mindestens einmal selig lächelnd darüberstreiche. (mehr …)

Unter aller Augen

Mittwoch, 17. März 2010

BDSM ist für mich nichts Peinliches. Wenn das Thema unter Freunden in diese Richtung driftet dann mache ich keinen Hehl daraus, wie ich dazu stehe. Also – ihr kennt das: Man lässt Aspekte durchblitzen, die andere auch als Witz auffassen könnten, doch mit engeren Freunden spreche ich ganz offen darüber. Und viele davon sind ja selbst mehr als neugierig ;)

Ja aber – es gibt darüber-sprechen, es gibt auch die kleinen Gesten im Alltag, die ich genieße – nun – und dann gibt es Spielen vor anderen Menschen – auf Partys. Und was das angeht hatte ich vor Kurzem meine Premiere.

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Eine Zeitreise

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Ich bin ein leidenschaftlicher Rollenspieler – im ganz normalen nicht-perversen Sinne. Mit Würfeln und Stift und Papier und so :) Und ich liebe den Gedanken, zeitweise eine andere Person zu spielen. Es ist befreiend, auf eine Art. Und so kam es, dass ich diesen Gedanken mit in ein Spiel nehmen wollte. In dem Spiel wollte ich eine Zofe sein. Eine, die sich ihres Status und Ihrer Abhängigkeit bewusst ist – und ihrer Herrin ergeben dient. Ich habe diesen Wunsch geäußert, ihn meinem Baum anvertraut und – nun – eines Tages ging er in Erfüllung.

Schon Tage und Wochen bevor ich mich an jenem Freitag in den Zug zu meiner Spielgefährtin setzte, säumten Träume meine Abendstunden – jene, während denen man wachliegt und die Gedanken schweifen lässt – und mehr und mehr auch solche die in den Zeiten kommen, in denen ich mich eigentlich auf andere Dinge konzentrieren sollte. All zu verlockend war die Vorstellung und so groß meine Erwartungen. Und dazu kam die Gewissheit, dass sie übertroffen werden würden – denn … das war bei geplanten Spielen mit Ihr immer so.

An diesem Tag fuhr ich also mit dem Zug in Ihre Stadt – sie würde mich am Bahnhof treffen. Und mein Herz schlug ganz aufgeregt als ich sie erwartete und sie auf mich zukam. Sie trug Handschuhe, damit sie Brennnesseln, die sie mir – zu einem hübschen Strauß gebunden – überreichte, nicht stachen. Ich hätte sie umarmen können für solch einen schönen Auftackt – und tat es auch. Wir hatten uns wie immer viel zu lange nicht gesehen. Die Fahrt in Ihre Wohnung verging wie im Fluge – und als wir dort waren, standen wir uns im Flur gegenüber. Wir wussten, was geschehen würde: Wir umarmten uns – und verabschiedeten uns. Bevor wir auseinandergingen überreichte ich ihr unser Buch. Ein Buch, dem wir unsere Gefühle und Gedanken über Vergangenes und – vor allem – füreinander anvertrauten. Auf den letzten Seiten hatte ich einige Träume für unser Zofenspiel niedergeschrieben – in dem Wissen, dass solch Zeilen nach diesem Erlebnis ganz anders aussehen würden.

Dann schickte sie mich ins Badezimmer – in dem Wissen dass, wenn ich es verlassen würde, sie nicht mehr sie und ich nicht mehr ich sein würde.

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Im Badezimmer lag ein fein zusammengelegtes Kleidungsstück, darauf  ein Staubwedel und zwei Haarspangen. Dazu ein Brief, den ich mit zitternden Händen auseinanderfaltete. Hübsch verziert war er, und führte mich in die Situation ein, in der ich mich befinden würde, wenn ich aus dem Zimmer trat. In einer Sprache, die wundervoll in ein spätes 19. Jahrhundert passte, in dem unser Spiel in etwa angesiedelt war, erfuhr ich, dass ich von einem abgelegenen Hof außerhalb der Stadt stammte, und sich die Bedienstete der Herrin des Hauses verletzt hätte. Ich sollte für sie einspringen. In diesen Text waren auf wundervolle Weise auch meine Kleidungsvorschriften eingewoben – die Herrin mochte es nämlich nicht, wenn man sich anmaßte, eigene Kleidung – neben der gestellten – zu tragen. Diese bestand aus einer Schürze – die meine Spielpartnerin eigenes für mich genäht hatte – und den Haarspangen. Sonst nichts.

Außerdem standen dort einige Ausblicke auf den Tag. Wenn ich das Bad verließ, würde das Spiel beginnen. Ich hatte mich zu kleiden, den Abwasch zu erledigen und Frühstück für die Herrin zu bereiten – und es Ihr ans Bett zu bringen. Ich legte all meine Kleidung ab – auch zwei Sterne an einer Kette, die mich immer beschützt hatten, und kleidete mich in die Schürze, steckte mir die beiden Haarspangen an und … ja – und zitterte. Ich hatte wahrlich Angst, diesen Raum zu verlassen – vor Unsicherheit und… ja – ich musste mich wirklich zwingen! Und das tat ich auch. Lange genug hatte ich es hinausgezögert. Ich wusste, meine Herrin würde schlafen, ich muss mich beeilen und doch leise sein um sie nicht zu wecken und verließ das Zimmer. (mehr …)