Twitter ist doch ab und an ein wahrer Quell von Freude. Heute hat mich das Zebramädchen zum Lächeln gebracht, als sie schrieb:
Hatte ich eigentlich erwähnt, was für eine wunderbare Sache es ist, mehreren Menschen Platz in Herz und Bett geben zu können? <3
Man kann es gar nicht schöner ausdrücken, glaube ich – diese Art von Freiheit in einer Beziehung zu haben ist für mich unbeschreiblich schön und auch wichtig. Geworden – muss ich sagen. Wie wohl fast jeder, der in einer Beziehung ist, hatte ich lange Zeit die Meinung, dass man mit einer Person zusammen zu sein hat. Mit dieser teilt man dann ganz exklusiv einige erlesene Gefühle – und Betätigungen ;). Immer noch stimmen mir da viele Menschen zu – und es ist ja nichts Schlechtes daran… wir lebten viele Jahre unheimlich glücklich so, und hatten niemals das Gefühl etwas zu verpassen.
Wir sprachen aber darüber. Gerade, weil wir beide im jeweils anderen Menschen die „erste große Liebe“ fanden und kaum bis gar keine anderen Erfahrungen gemacht haben, versprachen wir uns, offen darüber zu sprechen, wenn die Neugier nach anderen Menschen etwas größer werden sollte.
Doch eines Tages – ganz unverhofft und ohne dass diese Neugier gewachsen wäre – brachte mich gerade meine Partnerin, der ich solche Gedanken niemals zugetraut hatte, in eine nie dagewesene Situation. Beim Treffen mit einem befreundeten Pärchen das wir beide sehr gern haben, dem wir bedingungslos vertrauen, wuchs an einem Abend bei etwas Wein plötzlich das Bedürfnis, sich näher zu sein. Fast ganz natürlich gesellte meine Partnerin sich zu Ihm und ich mich zu seiner Freundin und … nun – meiner Partnerin und mir genügte ein Blickkontakt um uns gewiss zu sein, dass es kindisch und unnatürlich sei, sich in so einer einvernehmlichen, wundervollen Situation zurückzuhalten.
So nahm wohl alles seinen Lauf, und wir verließen ausgetretene Pfade. Ich bin so glücklich, dass meine Partnerin sich nicht von gesellschaftlichen Moralvorstellungen, die vor allem ihre frühe Kindheit prägten, leiten ließ und uns eine Welt voller wundervoller Erlebnisse erschloss.
Unsere Freundschaft gewann an Tiefe, unsere Beziehung an Fantasie, Aufregung und Ehrlichkeit. Unser Leben an Glück, meine Partnerin gewann einen Menschen, mit dem sie wundervolle neue Dinge erlebte – und gewohnte Erlebnisse aus ganz anderer Perspektive. Und ich, ich gewann eine Seelenverwandte. Eine Gespielin. Eine Muse, eine Leinwand, eine Traumgestalt – oh … zu viele Worte, und doch genügen sie nicht!
Doch – ihr wisst, was ich meine. Ja?