Eine neue Welt

Geschrieben von Tristan am 01. Juli 2013.

Seitdem meine Gespielin und ich mit Hypnose in Kontakt kamen, haben wir viel damit erlebt. Es hat uns neugierig gemacht; so neugierig, dass wir auf eigene Faust – vorsichtig und langsam – die Grenzen ein wenig erkundet und verschoben haben, aber es blieb – zumindest bei mir – eine gewisse Unsicherheit. Vielleicht auch Angst – aber die beiden Dinge hängen bei mir fast immer fest zusammen. Und deshalb vergrub ich mich in Videoseminare und Bücher über Hypnose und NLP um zumindest meine Unsicherheit in den Griff zu bekommen. Ihr könnt Euch denken, wohin das führt, nicht wahr?

Genau. Ein jeder Kursleiter erklärt ähnliche Phänomene auf andere Arten, von der abwegigsten Esoterik bis zur Biochemie, und an Überblick und Vereinfachung für jemanden wie mich, der einfach nur damit spielen mag, war eigentlich nicht zu denken. Natürlich habe ich viel gelernt, über Sprachmuster, Hintergründe und vor Allem Techniken, besonders aus dem Bereich von Showhypnose, die ich als sehr nahe an „unserer“ Art, die wir fürs Spielen benutzen möchten, sah – und ich fühle mich auch ein wenig sicherer – aber ich wurde geistig auch entrückter. Je mehr ich lernte, desto mehr hatte ich das Gefühl, auf Wissensblöcke wie auf einem Lehrbuch achten zu müssen. Der Gedanke, intuitiv zu hypnotisieren rückte eher weiter weg, als dass er in Reichweite kam. Das störte mich ein wenig – es passte immer weniger zu einer BDSM-Session und selbst die einfachen Techniken waren wohl eher für einen Party-Trick geeignet oder für eine kurze Vorführung auf der Straße.

Aber dann half uns das Schicksal: Weiterlesen »

Ein Lebenszeichen und ein PSA

Geschrieben von Tristan am 04. Juni 2013.

Ich schäme mich ja ein klein wenig, so lange nichts geschrieben zu haben – aber hey, es ist Sommer! Euch geht es doch sicher genauso, dass man bei dem tollen Wetter (ja, es ist nun wieder toll!) viel schönere Dinge zu tun hat, als vor dem Rechner zu sitzen, nicht wahr? Ich bin mir sicher, ich kann in den kühleren Monaten meine Schlagfrequenz wieder erhöhen.

Bis dahin ein kleines public service announcement:

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Geschriebene Sätze als Strafe

Geschrieben von Tristan am 19. Januar 2013.

Geschriebene Worte – vor Allem mit der Hand Geschriebene – haben in einer Zeit, in der jedes noch so unwichtige Schriftstück gedruckt ist, gewiss einen Reiz. Das gilt natürlich auch für Beziehungen im BDSM-Kontext. Ich habe es sehr genossen, über eine gewisse Zeit mit meiner Gespielin ein Buch zu führen. Darin konnten wir Wünsche, Gedanken oder einfach nur Fantasien niederschreiben, die uns in den Sinn kamen. Irgendwann waren ein paar Seiten gefüllt, und es wurde dem Anderen gegeben, der es lesen konnte, vielleicht ein wenig Inspiration oder ein paar Träume daraus gewann und selbst einige Sätze schrieb. Ein liebliches Ritual :)

Heute dachte ich aber über eine andere Anwendung geschriebener Worte nach – nämlich eine Anwendung als Strafe:

writinglines

Im Gegensatz zu anderen „Praktiken“ ist dies eine, die wohl kein Sub genießen kann oder als aufregend empfindet – sondern eben als echte Strafe. (Oder irre ich mich?)  Weiterlesen »

Violet Wand

Geschrieben von Tristan am 06. Januar 2013.

Ich bin immer neugierig, wenn es darum geht, beim Spielen neue Erfahrungen zu machen. Das Element „Strom“ begann deshalb schon früh, meine Neugier anzusprechen, und ich beschäftigte mich ein wenig damit. Ich lernte schnell, dass es generell zwei Arten gibt, mit Strom zu spielen. Am weitesten verbreitet sind wohl TENS-Geräte – das sind die, die auch gern medizinisch genutzt werden, und beispielsweise diese Elektro-Pads besitzen, die man auf die Haut auflegt – das „Lob und Tadel“ gehört in diese Kategorie. Sie benutzen Gleichstrom und die Stromstärke ist variabel – diese wird meist in Intervallen abgegeben deren Länge man einstellen kann. Sie sind dazu geeignet, die Muskeln zu kontrahieren.

Heute aber möchte ich von der anderen Art erzählen: Von Geräten, die mit Hochspannung und Hochfrequenz (allerdings einer sehr geringen Stromstärke) arbeiten. Bekannt sind sie unter dem Begriff „Violet Wand“.

Violet Wand 19 - Arbeitskopie 2

Den Namen haben diese Spielzeuge wohl daher, dass sie den Strom über eine edelgasgefüllte Glaselektrode abgeben, die dabei wundervoll violett leuchtet, und die Blitze, die davon ausgehen, auch von violetter Farbe sind. Weiterlesen »

Erstickte Schreie

Geschrieben von Tristan am 16. Dezember 2012.

Vor einigen Monaten wandte sich das allabendliche Gespräch mit einer wundervollen Freundin dem Thema Schmerz zu – Schmerz ganz am Ende des noch genießbaren Spektrums, Schmerz gepaart mit Zwang und Ausweglosigkeit und Schmerz, der im Sinne seiner Selbst ganz sicher nicht mehr genießbar sein würde. Es war ein aufregend-faszinierendes Gespräch und gipfelte in lieblich-grausame Gedanken darüber, wie man wohl jemanden dazu bringen könnte, sich selbst Kanülen in die Eichel zu pieksen. *zittert*

Schon allein daran zu denken, zu so etwas gezwungen zu werden, ließ mir den kalten Schweiß auf der Stirn stehen – aber um so aufregender war dieses Thema seit dem und ließ mich nicht mehr los. So präsent war es, wenn ich an Spielideen dachte, dass ich irgendwann so unvorsichtig war, es meiner Gespielin zu erzählen. Weiterlesen »

Dornenspiel

Geschrieben von Tristan am 11. Dezember 2012.

Ich habe so oft schon schwärmend von meiner Gespielin berichtet – ich denke, es ist an der Zeit, dass Ihr auch einmal ein paar Worte lesen dürft, die sie geschrieben hat:

Es war einmal ein braver Spielgefährte, der folgte seiner Herrin in einen der seltenen, kleinen Wälder des Ruhrgebietes. Die Sonne brannte erbarmungslos auf ihn herab und verhüllte mit ihrer Helligkeit die dunklen Pläne seiner Herrin.

Nach einer Kurzen Wanderung über die allzu belebten Hauptwege führte sie ihn auf einen schmalen, gewundenen Trampelpfad, der sie, zwischen jungen Fichten und üppigen Brombeersträuchern hindurch zu einem kleinen Waldsee führte. Diesen Ort erkor die Herrin als passend und nach einer kurzen Pause hieß sie ihrem Spielgefährten sie zu begleiten. Sie wählte zwölf Dornenranken, jede mindestens zwei Meter lang. Weiterlesen »

Sündige Stille

Geschrieben von Tristan am 05. Dezember 2012.

Ich schäme mich. Viel zu lange war ich still, habe mich meinem Leben (den langweiligen und den wundervollen Aspekten) gewidmet und Euch ganz vernachlässigt. Ich gelobe aber Besserung, wirklich! Also – also spätestens im Jahr 2013. In der Zwischenzeit muss ich mich wohl selbst geißeln… oder eine Frau finden, die mir diese Pflicht abnimmt, vielleicht ja mit diesem wunderhübschen Exemplar?

Samya von Sex in the Air hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass ich viel zu lange still war – mit einem wunderhübschen Empfehlungstext *strahlt* Ich danke Ihr dafür!

Mit dieser Ehre einher geht die Beantwortung einiger Fragen, der ich mich natürlich gern widmen möchte:

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Feuer und Flamme

Geschrieben von Tristan am 27. August 2012.

Heute geht es einmal nicht um einen Erlebnisbericht, sondern um einfache Bastelei. Ich möchte Euch zeigen, wie meine Gespielin mich für Fireplay begeistert hat – genauer, mit welchen Spielzeugen sie mich überrascht hat, und Euch in die Lage versetzen, es nachzubauen. Deshalb werden meine Worte wohl etwas nüchterner sein – doch hoffentlich informativ.

 

Was wir bauen, werden Benzinfackeln sein. Als Benzin nehmen wir Wundbenzin aus der Apotheke – es verbrennt ohne viel Ruß und relativ „kalt“. Natürlich könnt ihr nach Belieben experimentieren und Zutaten, die ich empfehle, austauschen – aber ich habe mit dem Folgenden gute Erfahrungen gemacht.

Man nehme: Weiterlesen »

Waterboarding

Geschrieben von Tristan am 07. August 2012.

Wasser zum Spielen zu benutzen ist natürlich reizvoll und ist schon lange Teil unseres Repertoires – wir haben uns langsam herangetastet. Im heimischen Badezimmer, verdammt zur Bewegungslosigkeit heißes (Vorsicht – Verbrühungen werden schnell unterschätzt und haben meiner Meinung nach wirklich unfeine Folgen!) und kaltes Wasser erleiden zu müssen ist interessant – gerade weil der glatte Rand der Badewanne die Bewegung so schon einschränkt. Eine Gefangenensituation, bei der die Peinigerin einen Schlauch mit kaltem Wasser in der Hand hält kommt natürlich in den Sinn – aber irgendwann wollten wir mehr.

Unter Wasser kann man nicht atmen, und das ist doch ein sehr interessantes Spielelement :) Leider auch kein Ungefährliches. Meine Gespielin schlug mir dazu eine Situation an einem See vor, bei der ich mit hinter dem Rücken gefesselten Händen schwimmen sollte, und sie in einem Boot neben mir ist. Irgendwann würde die Erschöpfung mich übermannen und ich aufgeben müssen – und sie würde mich mit einem Seil um den Hals nach oben ziehen, ärgern und am zum-Ufer-schwimmen hindern können. Ich fand den Gedanken großartig – aber ein See mit Boot zu einsamer Stunde ist ziemlich schwierig aufzufinden.

Bei der Suche nach Alternativen kamen wir an Waterboarding nicht vorbei. Viele Menschen haben dabei gemischte Gefühle – immerhin ist es eine vielfach von dubiosen Regierungen eingesetzte Foltermethode, und man kann so viel darüber lesen wie man mag – wie es letztendlich sein würde, konnten wir vorher unmöglich wissen. Aber – dafür sind wir uns vertraut und nahe, dafür kennen wir einander und erkennen unsere Empfindungen. Das war uns genug, um den Mut zu finden, uns einmal darauf einzulassen. Außerdem versprach die Literatur so einiges: Die Panik des Ertrinkens, die sofort einsetzt – aber bei der richtigen Anwendung ohne eine echte körperliche Gefahr.

Aber wie funktioniert Waterboarding? In diesem Sommer bot sich uns die einmalige Möglichkeit, das einmal auszuprobieren. Mitten an einem idyllischen See (und unter den Blicken einiger neugieriger Menschen, die mit uns an eben diesem Ort waren) begannen wir die Vorbereitungen. Beim Waterboarding wird das Opfer auf eine Unterlage gefesselt – so, dass es sich nicht mehr erheben kann. Dabei ist es vorteilhaft, den Kopf auch ein wenig zu fixieren, so dass er sich nicht all zu weit wegdrehen lässt – aber das muss man nicht so ernst nehmen (im Extremfall können auch die Arme gestreckt nach oben angebunden werden, so dass der Kopf zwischen den Oberarmen eingeklemmt wird). Die Unterlage, an die das Opfer gefesselt ist, wird dann geneigt – und zwar so, dass der Kopf tiefer liegt als Rumpf und Beine. Das ist essenziell wichtig, um zu verhindern, dass kein Wasser in die Lungen gelangen kann. Wir wollen ja den Vorteil, dass die Gefahr zu ertrinken nur gefühlt wird und nicht tatsächlich vorhanden ist, nicht verspielen ;) Weiterlesen »

Seilspiele

Geschrieben von Tristan am 16. Juli 2012.

Ich kann mir Seile aus dem BDSM-Kontext nicht wegdenken. Natürlich bedürfen sie etwas mehr Übung als Handschellen und Manschetten, aber sie sind so wundervoll flexibel. Sie können irrsinnig bequem oder unglaublich qualvoll sein, das Opfer in jeder beliebigen Position festhalten und – sind wir mal ehrlich – auch wenn sie beim Anlegen und in der Handhabung ein wenig mehr Geschick verlangen sind sie doch fast immer viel hübscher anzusehen :) Ich möchte in diesem Artikel nicht so sehr darauf eingehen, was an Sicherheit zu bedenken ist – ich glaube, davon habt ihr alle schon genug gelesen, zumal die meisten dieser Regeln ja auch für alle anderen Fesselungsmethoden gelten. Dafür schreibe ich ein wenig über die verschiedenen Arten und Materialien von Seilen, und worin sie sich unterscheiden.

Seile und Flechtschnüre

Umgangssprachlich werdet ihr als „Seil“ jedes flexible, längliche Stück Irgendwas bezeichnet sehen, das Euch in die Finger kommt – doch eigentlich gibt es eine ziemlich einfache Unterscheidung: Seile sind gedreht, Flechtschnüre sind geflochten. Ein kurzer Blick – oder einmal die Finger darüber gleiten zu lassen – genügt, um den Unterschied festzustellen:

 

Vergleich zwischen Schnur und Seil

 

Oben sieht man ein Seil. Um es herzustellen, nimmt man Garn, welches in mehreren Strängen (in diesem Fall drei) nebeneinander aufgespannt wird. Diese Garnstränge (Kadelen) werden ineinander verdreht. Das Seil im Bild besteht aus dreien davon, und durch die Drehung haben sie eine eigene Spannung. Nun erlaubt man dem Seil, dieser Spannung nachzugeben, und lässt die Kadelen sich ineinander verdrehen – somit hält das Seil sich selbst stabil. Ein ganz einfacher Prozess eigentlich :)

Die Flechtschnur darunter ist, wie der Name schon sagt, geflochten. Dazu ist eine etwas kompliziertere feinmechanische Apparatur erforderlich. Genügt theoretisch für einfache gedrehte Seile eine stabile Türklinke und ein Küchenmixer braucht es für Flechtschnüre schon eine Flechtmaschine.

Die Unterschiede Weiterlesen »